50 Jahre TC Seeheim - Anekdoten


Villenave d‘Ornon

Tennisturnier zwischen Villenave d‘Ornon  und Seeheim-Jugenheim 1983

50 Jahre Tennisclub – 40 Jahre Verschwisterungsjubiläum mit Villenave d‘Ornon, da werden Erinnerungen wach. Kaum, dass die Verschwisterung offiziell dokumentiert wurde, machten sich Sportvereine in Seeheim-Jugenheim auf den Weg, um diese Partnerschaft im sportlichen Sinne zu untermauern. Natürlich auch der Tennisclub in Seeheim-Jugenheim. 

Ein kleiner Partybus war schnell organisiert und an bereiten ca. 25 Tennisspielern fehlte es auch nicht. Man drängte sich wohlgemut am frühen Abend in den Bus, beladen mit Tennisschlägern und kleinen Bierfässern als Mitbringsel. Völlig erschöpft erreichten wir am anderen Tag in der Morgendämmerung wohlbehalten unser Ziel, mussten jedoch unser Turnier – Doppel und Einzel – am gleichen Tag bestreiten. Das niederschmetternde Ergebnis für die Seeheimer Mannschaft ließ nicht lange auf sich warten und wir ersetzten unseren „Frust“ mit köstlichem Essen, reichlich Wein und einer herzlichen Verbrüderung mit unseren Tennisgegnern. Ein Ausflug in das bekannte Saint- Emilion im Herzen der Bordelaiser Weinberge - Ort und Weinbaugebiet gelten als Weltkulturerbe - sorgte dafür, dass wir uns reichlich mit Wein eindecken konnten.

Auf der Rückfahrt hatten wir vor Paris keinen Tropfen mehr und mussten uns an Tankstellen mit billigerem Wein begnügen. Das hatte natürlich Konsequenzen. Wir durchquerten um Mitternacht Paris, lauthals singend „Oh, Champs-Élysées“. Manch einer der Tennisspieler entdeckte sein neues Talent als Opersänger und schmetterte Wagner-Arien bis nach Seeheim. 

Die Erinnerung an dieses außergewöhnliche Tennisturnier vor 40 Jahren bleibt in unseren Köpfen fest verankert. Mit einem verschmitzten Lächeln denken wir gerne an die herzliche Tennisbegegnung zurück, die für die deutsch-französische Freundschaft sicherlich positive Spuren hinterlassen hat. Ein Rückspiel in SeeheimJugenheim ein Jahr später rehabilitierte die Seeheimer Tennismannschaft.



Der Anstreicher

Toilette schall- und kugelsicher gemacht!  Ein kleiner Ausgleich für Vergangenes

Eigentlich schien es ein ganz normaler Samstag zu werden. Ja, wenn denn nicht die Sache mit der Farbe gewesen wäre. Aber beginnen wir von vorne. Ein Samstag im Oktober, Arbeitseinsatz auf der Tennisanlage. Viele kamen und jeder packte freudig mit an, so gut er konnte. Auf dem Programm stand: Rohre legen, Steine setzen, Gräben ziehen und Wände streichen (anlegen). Einer wurde mit den Verschönerungsarbeiten in den Toiletten betraut. Und hier beginnt die Geschichte dann wirklich. Unser lieber Sportfreund H., der sich bereit erklärte, diese Arbeit zu verrichten, wurde eingewiesen, nachdem er um Anleitung bat, da er so etwas noch nicht gemacht habe. Nach einer kurzen Anlernzeit, die mit einer möglichst praxisnahen Demonstration endete, übernahm H. Pinsel und Rolle und ging mit Feuereifer (so sah es jedenfalls aus) an die Arbeit. Zwei Nachwuchs-Anstreicher wurden zum Assistieren abgestellt. Jetzt nahm nicht nur die Zeit ihren Lauf, sondern auch das Verhängnis, aber das wusste in dem Moment noch niemand.

Die „Kanalarbeiter“ hatten sich inzwischen draußen warm geschippt und riefen nach Freibier. Eine Bierpause lag nahe und war angebracht, zumal man bei dieser Tätigkeit auch mal die Linke zum Stemmen einsetzen konnte. Kurz darauf erscholl aus den Nebenräumen die Meldung „Herrentoilette gestrichen, beginne mit der Damentoilette, aber ob die Farbe noch reicht?“ Mit dem Rat versehen, er möge die Farbe noch ein wenig verdünnen, machte sich H. wieder ans Werk. 

Als das Mittagessen näher rückte, kam die Erfolgsmeldung: „Toiletten gestrichen, mit Farbe durchs Verdünnen ausgekommen, mache Werkzeug sauber“. Bei hervorragender Erbsensuppe mit Einlage aus unserer Clubküche mit einem schönen Pils saß man einträchtig beisammen, scherzte, lachte und motzte. Unser Maler holte sich mit vor Stolz auf seine Leistung geschwellter Brust noch einen Nachschlag. Nach dem Essen gingen die noch verbliebenen Nimmermüden daran, die restlichen Arbeiten zu erledigen. Jeder war zufrieden mit sich selbst. 

Doch plötzlich gellte ein Schrei über die Anlage, der jedem Indianerhäuptling zur Ehre gereicht hätte. Der Schrei kam von unserer Frau Rapp. Was war geschehen? Sie war die erste, die den Anblick der renovierten Toilettenräume genießen durfte. Dem Schrei folgte der Einsatzleiter, und nun brüllte man im Duett. Angezogen davon wiederum wurde die Schar der Arbeitswilligen, denen der sich bietende Anblick die Sprache verschlug. Außer Decke und Wänden (nur hier hätte die Farbe hingehört) waren Fußböden, Türen, Fenster, Scheuerleisten und Leisten an den Decken, dann auch die Lampen, Waschbecken, Kloschüsseln, Handtuchhalter und Papierhalter einschließlich Toilettenpapier mit einer satten Farbschicht überzogen: Kein Wunder, 16 Kilo Farbe hatten zur Verfügung gestanden und man sah, wo sie geblieben waren. Sie hätten noch für weitere Räume reichen sollen. 

Der Anleger nebst Assistenten hatten sich in weiser Voraussicht schon verabschiedet; ersterer hatte sich sogar ins Ausland abgesetzt.  Unter lautem Fluchen wurde jetzt von uns mit Kubikmetern von Wasser versucht, die Farbe zu entfernen.Das war gar nicht so einfach, denn die Farbe tat, was man von ihr normalerweise verlangt, sie trocknete schnell und war fast trocken. Wenn der Anstreicher greifbar gewesen wäre, hatte er sich der Lynchjustiz der Saubermacher ausgeliefert gesehen. Die Kommentare und Bemerkungen der inzwischen ausgeruht zum Tennisspielen erschienenen Mitglieder, welche sich einen schönen Samstagnachmittag machen wollten, taten ihr Übriges für die Stimmung auf dem Toilettenschauplatz. Ein Kommentar sei hier wiederholt: „Toilette schall- und kugelsicher gemacht!“ Man möge bitte einigen Clubmitgliedern verzeihen, wenn für sie das Wort Anstreichen zum einem Reizwort geworden ist.

Unser Anleger (die Frage wird offenbleiben, wer sich mit wem oder wer was anlegt), der sich dem gerechten Zorn durch die Flucht entzogen hatte, möge diese Zeilen mit Humor als einen kleinen Ausgleich betrachten!

Freundlichst,

die Saubermacher



Das Montagsdoppel wandert über Stock und Stein

Ein erweiterter Kreis der Montagsdoppelrunde begibt sich unter Führung von Peter Trautmann jährlich im Spätherbst auf Wanderung in den Odenwald. Abschließend geht es natürlich in eine urige Odenwälder Apfelweinwirtschaft zur Vesper.

Unter Führung von Manfred Eberts wurde von uns der Rheingau eingenommen, Kloster Eberbach besichtigt, ebenso Schloss Johannisberg. Hildegard von Bingen und Niederwalddenkmal waren auch schon Ziele der Touren.

Auch die Vorderpfalz, die Deutsche Weinstraße und dort in Rhodt und Burrweilermühle wurden unter dem Frontmann Werner Keppler bewandert. Also sind schon seit einiger Zeit TCSler around the World unterwegs!