Wiederherstellung der TCS-Düne - Mitglieder, Naturschutzbund und die Gemeinde helfen mit.

Pe Arndt
Pe Arndt
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Liebe Mitglieder und Naturfreunde,

das Darmstädter Echo hat am 28.12.20 über die TCS-Düne berichtet (siehe unten), deren Wiederherstellung mit der Hilfe der TCS-Mitglieder unter der Leitung von Sieglinde Lindlar, dem Unteren Naturschutzbund (UNB) und der Gemeinde Seeheim-Jugenheim in Angriff genommen wurde.

Bei der Düne handelt es sich um die Fläche zwischen den oberen und unteren Tennisplätzen, die sich in den letzten Monaten stark verändert hat. Die Fläche ist ein sogenanntes ausgewiesenes FFH-Gebiet und heißt offiziell ‚Düne, Neben Schenkenäcker‘,was wahrscheinlich vielen von uns nicht bewusst war.

FFH-Gebiete sind spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitaten) dienen, die in mehreren Anhängen zur FFH-Richtlinie aufgelistet sind.

Und genau an dieser Stelle kommt Sieglinde Lindlar ins Spiel, die sich schon seit vielen Jahren der Bepflanzung unserer schönen TCS-Anlage annimmt und unermüdlich engagiert.

Sieglinde Lindlar hat die vielen Arbeitseinsätze, bei denen die Mitglieder an der Rodung, Säuberung und Vorbereitung der Fläche angesetzt und koordiniert.

Bei der Einsaat haben die Mitarbeiter der Gemeinde Seeheim-Jugenheim den TCS tatkräftig unterstützt (siehe Foto).

Weitere Bilder zum Projekt Düne findet Ihr iin der Bildergalerie.

Wir danken allen helfenden Händen, Michael Stroh vom Unteren Naturschutzbund, der Gemeinde Seeheim-Jugenheim und Sieglinde für ihren Einsatz und die Unterstützung.

Wir sind gespannt, was der Frühling dem TCS Neues in der Flora und Fauna bescheren wird.

Euer Vorstand

Aus dem Darmstädter Echo vom Montag, 28.12.2020

Tennisspieler schaffen eine Düne

Der TC Seeheim hat ein FFH-Gebiet bei seinem Vereinsheim naturnah wiederhergestellt

Von Miriam Gartlgruber

SEEHEIM-JUGENHEIM. Das Gelände des Tennis Club (TC) Seeheim ist buchstäblich auf Sand gebaut, denn es grenzt an das FFH-Gebiet „Düne‚ Neben Schenkenäcker’“. Diese Lage bietet laut Michael Stroh von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises die Möglichkeit, auf Flächen des Außengeländes einen Teil der Dünenlandschaft wiederherzustellen. Kürzlich ist dies in Angriff genommen worden.

„Eine 350 Quadratmeter große sandige Fläche wurde von Unkraut befreit und naturnah bepflanzt“, sagt der Vorsitzende des Tennisclubs, Hans-Gerd Lindlar. „Die Stelle war wild bewuchert, unter anderem mit Götter- und Essigbäumen. Dort sind regelmäßig Tennisbälle verschwunden.“ Den ersten Anstoß, die Sandfläche auf dem TC-Gelände nachhaltig zu überarbeiten, habe die Begehung eines Gemeindevertreters gegeben, erzählt Lindlar. „Das Konzept zur Änderung hat danach schnell gestanden, und im Tennisclub wurde ein Projekt daraus: Die invasiven Gewächse sollten beseitigt und durch naturnahe Pflanzen ersetzt werden.“

Viele Rote-Liste-Arten aus Flora und Fauna

Laut Michael Stroh gehört das Sandrasen-Biotop in der Nachbarschaft des TC zu den relikthaften Fragmenten ehemals ausgedehnter Dünenlandschaften, die sich um das Ende der letzten Eiszeit bildeten. „Der Rhein transportierte und zerkleinerte Gestein aus den Kalkalpen, das der Fluss in seinen Mäandern ablagerte. Starke Westwinde bliesen diese Substrate über die damals noch baumfreie Landschaft und formten zwischen Rastatt und Mainz einen rechtsrheinischen Streifen von ,Binnendünen’“. Heute sind diese Flugsandgebiete nur noch in Fragmenten erhalten und maximal gesetzlich geschützt. „Zahlreiche Rote-Liste-Arten aus Flora und Fauna sind auf diese Lebensräume angewiesen“, betont der Experte.

Die nötigen Arbeiten zur neuen Bepflanzung seiner „Düne“ stemmte der TC Seeheim laut Hans-Gerd Lindlar in Eigenregie. „Mit schwerem Gerät eines Tiefbauunternehmens wurde die Fläche gerodet. Dies war aufgrund der Tiefe der Wurzeln kein einfaches Unterfangen.“ Bei den Feinarbeiten engagierten sich auch die Vereinsmitglieder: In rund 100 Arbeitsstunden sei Unkraut entfernt, die Fläche modelliert und zur Einsaat vorbereitet worden.

„Griesheimer Mischung“ ist eingesät worden

„Nach der Beratung eines Wildblumenexperten wurde das Gelände anschließend mit einer Wildblumensaat, der sogenannten ,Griesheimer Mischung‘, eingesät.“ Diese Auswahl wird auch von Sand-Spezialist Michael Stroh befürwortet. Er erklärt, die Mischung stamme von Dünenflächen aus Griesheim, die zum selben Kalksandstreifen gehörten.

„In den kommenden Jahren werden nach und nach die Leitarten der Sandflora auflaufen und zu einem Sandtrockenrasen heranwachsen.“ Das Wort weist laut Stroh schon auf die notwendigen Pflegeschritte für die kleine Düne hin: „Die Flächen müssen nicht gewässert werden. Eventuell aufkommende Gehölze sollten aber entfernt werden, um die volle Besonnung zu erhalten. Später kann eine gelegentliche Mahd mit Abrechen des Schnittes die Pflege abrunden.“

Dass die Einsaat noch vor Einbruch des Winters geschafft wurde, freut den TC-Vorsitzenden Hans-Gerd Lindlar. Er und die anderen Vereinsmitglieder sind gespannt, wie sich die Fläche auf ihrem Gelände entwickeln wird. Michael Stroh stellt schon jetzt in Aussicht: „Mit etwas Geduld kann sich der Tennisclub Seeheim bald über eine wertvolle lokale Besonderheit mit speziellem Naturschutzwert freuen.“

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