Stillstand beim TC Seeheim - Bericht im Darmstädter Echo

Florian Penninger
Florian Penninger
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Roland Bode hat den nachfolgenden Artikel für das Darmstädter Echo geschrieben.

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Dass in einigen anderen Bundesländern mittlerweile wieder gespielt werden darf, steigert die Ungeduld auch in Südhessen.

SEEHEIM. Im Tennisclub Seeheim flogen schon Anfang März die ersten Bälle der Freiluftsaison über die Netze der Zehn-Feld-Anlage „Im Hockgarten“. Der Club profitierte davon, dass die Plätze mit wetterfestem Rebound-Ace-Kunststoffbelag angelegt sind. Doch seit der Corona-Krise und der Schließung von Sportanlagen ist auch beim TCS Stillstand eingekehrt.

Entsprechend gespannt ist nicht nur der Vorsitzende Hans-Gerd Lindlar, wann in Hessen wieder Tennis gespielt werden darf. In Rheinland-Pfalz, Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg dürfen seit Montag Bälle geschlagen werden, Schleswig-Holstein öffnet seine Anlagen am 4. Mai. „Jeder Tag, an dem unsere Anlage nicht belebt ist, kostet uns Geld“, hadert Lindlar. „Wir haben die Sanitäranlagen saniert und die Clubgaststätte modernisiert. Zudem haben wir um Jova und Bojana Petkovic einen Trainerstab, dem wir durch diese Zeit helfen müssen. Und wir haben Einnahmeverluste wegen der Hallenvermietung.“

Lindlar fühlt sich von Politik und Tennisfachverbänden insgesamt „gut vertreten“. Doch in einem Punkt hadert er mit dem Weg des Hessischen Tennis-Verbands: „Wir haben aufgetragen bekommen, unsere Mannschaftsmeldegelder zu überweisen. Ferner hieß es, dass der Verband volle Konzentration auf die Teamwettbewerbe legt und erst als letztes entscheidet, wann in etwa damit zu rechnen ist, dass unsere Anlagen geöffnet werden können. Das ist die falsche Reihenfolge.“ Denn: „Es wäre am Allerwichtigsten, die Vereine zu informieren, wann sie öffnen können. Der Schwerpunkt Medenrunde ist schon in Ordnung. Aber mit der Zahlung der Meldegebühren hätte man warten sollen.“ Insgesamt bereite ihm die Lage aber „keine schlaflosen Nächte“.

Aus sportlicher Sicht fiebert nicht nur Sportwartin Antonia Rieg der Freiluftsaison entgegen. 33 Teams, darunter 18 Nachwuchs-Mannschaften, schickt der mit rund 500 Mitgliedern nach BW Bensheim (730), TC Viernheim (630) und TCB 2000 Darmstadt (590) viertgrößte Tennisverein im Bezirk Darmstadt ins Rennen. Die Damen 50 wollen nach ihrem Hessenmeistertitel in der Südwest-Regionalliga angreifen. Der ursprünglich für den 2. Mai geplante Saisonstart wurde aber – natürlich – verschoben. Das Team trägt seine Heimspiele wegen der Ligavorgaben wieder auf den Sandplätzen des TC Zwingenberg aus. Die U18-Juniorinnen sind als Nachrückerinnen von der Verbands- in die Hessenliga aufgestiegen, erste Damen- und Herrenmannschaft servieren in der Verbandsliga. Auch diese Teams starten nicht vor dem 8. Juni, der als frühester Termin der Medenspiele festgelegt ist.

„Die Stimmung im Verein empfinde ich als entspannt. Einige ärgern sich aber darüber, dass wir Außenanlagen besitzen, diese aber nicht so nutzen können, wie wir wollen“, beschreibt Rieg die Emotionen im TCS. Zum Appell des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), das Tennisspiel 2020 unter moderaten Bedingungen durchzuführen, sagt Rieg: „Ich denke, dies ließe sich umsetzen.“ 

In einem Sieben-Punkte-Katalog hatte der DTB unter anderem vorgeschlagen, dass die Vereine zur Kontrolle der Hygienevorschriften auf den Anlagen einen „Corona-Beauftragten“ abstellen, dass die Abstandsregelungen auf Spielerbänken sowie beim Betreten und Verlassen der Plätze eingehalten werden und auf den Handschlag vor und nach dem Spiel verzichtet wird. 

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